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Klärschlamm-Management im Rhein-Hunsrück-Kreis

Zukünftige Behandlung und Verwertung des Klärschlammes aus den Kläranlagen der Verbandsgemeinden des Rhein-Hunsrück-Kreises

Der Rhein-Hunsrück-Kreis (RHK) umfasst mit den Verbandsgemeinden Kastellaun, Kirchberg, Rheinböllen, St.Goar-Oberwesel, Emmelshausen und Simmern sowie der Stadt Boppard sieben Gebietskörperschaften, die zur Reinigung der anfallenden Abwässer insgesamt 33 kommunale Kläranlagen mit Ausbaugrößen zwischen 50 € und 28.000 € betreiben. Die Großzahl der Anlagen verfügt über eine Belebungsanlage; im Einzugsgebiet befinden sich aber auch 6 Tropfkörperanlagen, 3 Teichkläranlagen, eine SBR-Anlage, eine Pflanzenkläranlage und ein Oxidationsgraben. Derzeit werden die anfallenden Schlämme in der Regel entweder landwirtschaftlich verwertet oder in Klärschlammvererdungsanlagen verbracht. Mehr als die Hälfte der gesamten Ausbaugröße der kommunalen Kläranlagen in der Region entfallen auf 4 Kläranlagen der Größenklasse 4, die auch den größten Anteil der anfallenden Gesamtschlammmenge von insgesamt rd. 40.000 mg Originalsubstanz bzw. rd. 2.500 mg Trockenmasse pro Jahr ausmachen.

Aufgrund der zu erwartenden Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung bis hin zum voraussichtlich mittelfristigen Verbot der bodenbezogenen Verwertung von Klärschlämmen aus Abwasserbehandlungsanlagen der Größenklassen 4 und 5 in Verbindung mit der Pflicht zur Phosphorrückgewinnung wurde die Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH (IBS) gemeinsam mit dem FiW beauftragt, ein Konzept über die zukunftsfähige Behandlung und Verwertung der Klärschlämme des Rhein-Hunsrück- Kreises unter Berücksichtigung der aktuellen bzw. zukünftigen Rahmenbedingungen zu entwickeln.

In Vorort-Terminen wurde ein umfängliches Bild von den Kläranlagen sowie einem Standort mit vorhandenem Abwärme-Potenzial aufgenommen. Die benötigten Kläranlagendaten wurden über einen digitalen Fragebogen erhoben und zentral ausgewertet. Unterschiedliche Szenarien wurden für die Verwertung der Klärschlämme aus den Kommunen des Rhein-Hunsrück-Kreises entwickelt und anhand einer Grobplanung der nötigen Behandlungsschritte, wie die Trocknung und thermische Verwertung der Klärschlamme, als auch der Transportlogistik wirtschaftlich wie ökologisch bewertet. Anschließend wurde die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Gebiete in Rheinland-Pfalz untersucht.

Unter den gegebenen Randbedingungen im Rhein- Hunsrück-Kreis ergaben sich 5 Klärschlamm-Verwertungsszenarien: Neben der teilweise noch anteilig vorgesehenen bodenbezogenen Klärschlamm-Verwertung (soweit über 2025 hinaus möglich) beinhalten die Szenarien die Monoverbrennung in einer zentralen (externen) und/oder (internen) semizentralen Klärschlammverbrennungsanlage; eine Mitverbrennung des Klärschlamms wurde ausgeschlossen, da in der Nähe keine Mitverbrennungsmöglichkeit besteht und eine flächendeckende technische Phosphorrückgewinnung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zurzeit nicht realistisch ist.